Die Kinderklinik Weißensee schließt ihre Pforten

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Nach den Veröffentlichungen von „Zeit der Wunder“, „Jahre der Hoffnung“ und „Tage des Licht“ hat Antonia Blum nun zum letzten Mal die Pforten der Kinderklinik Weißensee geöffnet. Mit dem Band „Geteilte Träume“, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, endet nun die große Romanreihe. Schade, denn ich war ein großer Fan und freute mich immer wieder auf ein Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Bevor sich auch für mich dir Tür endgültig verschließt, habe ich dieses Buch von Anfang bis zum Ende einfach nur genossen.

Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren bildhaften und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Seit dem Erscheinen des dritten Teils ist mittlerweile ein Jahr vergangen und irgendwie hatte ich ein paar Bedenken, dass ich nicht mehr in die Geschichte reinfinden werde, was sich aber als völlig unbegründet herausstellte. Kaum, dass ich die ersten Sätze gelesen hatte, fand ich mich mitten im Klinikgeschehen wieder.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1948. Der zweite Weltkrieg ist zwar beendet, aber an allen Ecken spürt man Hunger und Not, allen voran in der Kinderklinik Weißensee. Die Klinik, die im Krieg stark beschädigt worden ist, kann auf Grund von fehlenden Baumaterialen kaum in Stand gesetzt werden und auch lebenswichtige Medikamente fehlen. Die Ärzte geben alles, um den Kindern die notwendigen medizinischen Versorgungen zu gewährleisten. Zu dem Ärzteteam gehört jetzt auch Emmas Tochter Elisabeth, die von allen Lissy genannt wird. Nach ihrer bestandenen Prüfung fängt sie als Assistenzärztin an. Obwohl sie eine gute Ärztin ist, legt man ihr mehr als nur einen Stein in den Weg, aber Lissy weiß sich durchzusetzen. Nicht nur die beruflichen Probleme setzen ihr zu. Ihre Tante Marlene muss den sowjetischen Sektor verlassen und flieht nach West – Berlin, wo sie neu anfangen muss. Als auch noch die Kinderlähmung nach Weißensee zurückkehrt, hat Lissy große Angst. Nicht nur um ihre kleinen Patienten, sondern auch um sich. Wird sie ihre Angst überwinden und sich der Herausforderung stellen? Wie wird es mit Marlene weitergehen?

Mit ihrem Roman Kinderklinik Weißensee „Geteilte Träume“ hat Antonia Blum nicht nur den letzten Teil dieser einzigartigen und wunderschönen Saga geschrieben, nein, sie hat sie würdevoll ausklingen lassen. Erneut nimmt die Autorin ihre Leserschaft mit auf Reisen und lässt sie nicht nur an dem Klinikalltag teilhaben, sondern auch an der Familiengeschichte von Emma und Marlene. Aber auch die politischen Umbrüche, die sich in den Jahren 1948 – 1950 in Berlin abgespielt haben, wurden perfekt in die Geschichte eingewoben und unterstreichen die Authentizität der Handlung. Fast könnte man meinen, dass sie die Geschichte genauso abgespielt haben könnte, dem ist leider nicht so, was meiner Lesebegeisterung aber nicht schmälert. Ganz im Gegenteil!

Schade, dass sich die Kliniktüren endgültig geschlossen haben, aber die vierteilige Buchreise hat sich mehr als nur gelohnt. Ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen!

5 von 5 Sternen!