Gelungener Abschluss

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kraberg Avatar

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Auch in diesem Buch der Kinderklinik Weißensee macht es die Autorin dem Leser leicht in
den letzten Band einzusteigen. Es beginnt auch gleich dramatisch, denn Marlene, Lissis Tante, muss gemeinsam mit Ehemann Maximilian aus der Villa fliehen, um einer Verhaftung zu entgehen. Das bleibt aber nicht Marlenes einziger Schicksalsschlag. Zum ersten Mal hadert Marlene mit ihrem Schicksal und fällt in ein tiefes Loch. Ob sie da wieder herausfindet, sollte jeder selbst lesen.
Hauptfigur ist in diesem Band ist aber Elisabeth, Emmas ehrgeizige Tochter, die von allen Lissi genannt wird. Sie übernimmt die Assistenzarztstelle in der Klinik und muss sich gegenüber Professor Nowikow, dem Klinikdirektor, beweisen. Er macht es ihr nicht leicht. Selbstzweifel, wegen ihrer fehlenden Erfahrung, aber auch wegen ihrer körperlichen Einschränkung machen ihr zu schaffen. Doch Lissi will ihren Traum, Kinderärztin zu sein, unbedingt verwirklichen.
Ich finde es immer wieder ans Herz gehend, wie Antonia Blum dem Leser die innere Zerrissenheit der Figuren nachvollziehbar vermittelt. So, dass man mit den Figuren mitfiebert. Durch kleine Andeutungen während der Schilderungen sät sie Zweifel an der Redlichkeit der Figuren und bringt damit Spannung in die Geschichte. Sehr gut gefallen hat mir, dass das Marode der Klinik hier so gut in die Handlung eingearbeitet wurde. Ist doch der Verfall dieses geschichtsträchtigen Hauses, sein Schicksal. Wie Emma, ohne Fachkenntnisse und ohne Materialien versucht gegen den Verfall anzukämpfen und den Klinikbetrieb aufrecht zu erhalten, hat mich überzeugt. Auch wenn sie dabei an ihre Grenzen stößt, ist sie eine beherzte, mutige Frau. Für mich ist das ein gelungener Abschluss. Darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne.