"Geteilte Träume" rundet diese wundervolle Reihe perfekt ab

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Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume
Nach einer langen Wartezeit konnte ich nun endlich den vierten und abschließenden Band der Kinderklinik Weißensee Reihe lesen.
Geteilte Träume behandelt die Nachkriegszeit und spielt in der Zeit in der Berlin durch die Allierten in Ost und West aufgeteilt wurden. Es hat sich einiges verändert Emma ist zur Pflegeleiterin der Kinderklinik aufgestiegen und kämpft mit vielerlei Problemen. Marlene lebt im Osten der Stadt, in dem Viertel in dem die wohlhabenden Leute leben und genau das wird ihr und ihrer Familie zum Verhängnis. Die wohlhabenden Familien werden als Naziverbündete angesehen und durch die sowjetische Besatzer enteignet und vertrieben. Marlene und ihrer Familie bekommen es am eigenen Leibe zu spüren. Um ihr Leben zu retten treffen sie innerhalb weniger Minuten die Entscheidung mit ihrer Tochter nach West-Berlin zu flüchten. Sie finden bei Bekannten eine Unterkunft, aber das Erlebte setzt vor allem Marlenes Mann Maximilian sehr zu, er erholt sich davon nicht mehr und stirbt. Über Marlene bricht alles zusammen.
Der letzte Band der Kinderklinik Weißensee Reihe hat mich wieder einmal von Anfang an in den Bann gezogen, wobei ich es jedoch etwas schade fand das der Zeitsprung von Band drei zu Band vier so groß war. Gerne hätte ich noch ein bissel mehr über die Zeit während des Krieges und direkt danach gelesen. Schade fand ich auch das die beiden Schwestern (gefühlsmässig) in diesem letzten Band eine eher untergeordnete Rolle spielten. Alles andere war wieder wunderbar beschrieben so dass man Bilder vor Augen hatte und in die liebgewonnenen Protagonisten konnte man sich sofort wieder reinversetzen.
Emma und Marlene in der Nachkriegszeit begleiten zu dürfen hat mir viel Spaß gemacht. Es gibt viel zu tun und beide geben, wie immer, ihr bestes. Emma hat in ihrer Funktion als Pflegeleiterin viel zu tun, hinzu kommt das sie sich auch um den Zustand der in die Jahre gekommenen Kinderklinik kümmern muss. Marlene hingegen haddert schwer mit ihrem Leben, die Flucht, aber auch den unerwarteten Tod ihres geliebten Mannes. Sie muss im Westen Berlins von null anfangen, hinzukommen Probleme mit ihrer Tochter.
Das Leben in der Kinderklinik geht seinen Gang. Lissi, Emmas Tochter fängt als Assistensärztin in der Klinik an, aber auch für sie läuft nicht alles rund. Dramatoisch wird es als sich die Fälle von Kinderlähmung häufen. Nicht nur das es nicht genug Medikamente gibt, auch wird sie wieder an ihre eigene Vergangenheit erinnert. Gerne würde sie auch Tiere in die Therapie etablieren, aber der neue Klinikdirektor hält nicht soviel davon. Tja und dann ist daa noch der nette Doktor der Lissis Herz zum stolpern bringt, aber meint er es ehrlich mit ihr?
Ein wirklich würdevoller Abschluss einer tollen Buchreihe. Die Kinderklinik und ihre kleinen Patienten stehen wieder im Vordergrund, aber auch das Leben der Schwestern und ihre Familien spielen wieder eine große Rolle. Sehr bewegend wird es als es, wegen unterschiedlicher politischer Meinungen, zum Zerwürfnis der Schwestern kommt.
Auch in diesem Band geht es wieder sehr bewegend zu und wie im wahren Leben wechselt sich die Sonne mit dem Regen ab. Man fühlt mit den Protagonisten und bannt mit ihnen um die kleinen Patienten, die Zukunft der Klinik und natürlich mit Marlene/Emma und ihren Familien.
Die Autorin hat ein richtig tolles Buch geschrieben das man kaum noch aus der Hand legen kann. Obwohl Marlene und Emma auch dieses Mal sehr präsent waren, lag das Hauptaufgenmerk dieses Mal auf Lissi, was ich etwas schade fand. Schöner hätte ich es auch gefunden wenn statt des großen Zeitsprunges ein Band mehr geschrieben worden wäre, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Von mir gibt es für den letzten Band der Kinderklinik Weißensee Reihe 4,5 Sterne. Ich kann diesen Band jedem nur ans Herzen legen, denn er lässt sich nicht nur gut lesen sondern man nimmt auch viel aus der damaligen Zeit mit. Neueinsteigern empfehle ich die Reihe von Anfang an zu lesen. Es lohnt sich wirklich.