Neuer Fall im Swinging London

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mammutkeks Avatar

Von

Eine Gasexplosion hat ein Haus völlig zerstört. Die Feuerwehrleute haben bei ihren Löscharbeiten eine Leiche gefunden. Die ermittelnden Kommissare können jedoch nur einen kurzen Blick darauf werfen, bevor das Haus dem Erdboden gleich gemacht wird. Dabei erkennen Breen und Tozer, das ungleiche Ermittlerduo, das bereits aus William Shaws Erstling "Abbey Road Murder Song" bekannt ist, dass der junge Mann nicht im Feuer gestorben ist. Er weist hingegen völlig untypische Hautabschälungen auf und scheint erstochen worden zu sein.
Allerdings ist es ihnen nicht möglich, weitere Beweise zu sammeln, da das Haus einzustürzen droht und auch weiterhin Gas ausströmt. Wie sich die weiteren Ermittlungen angesichts dieses Problems gestalten werden, bleibt abzuwarten.
Shaw gelingt es, durch kleine detailreiche Beschreibungen, das Flair der Swinging Sixties in London einzufangen. Seien es die frauenfeindlichen Sprüche der männlichen Polizisten, seien es die Schilderungen der Bekleidung, seien es Bemerkungen zu den Autos oder Straßen. Allerdings ist die Leseprobe für "Kings of London" hier nur beschränkt aussagekräftig, aber warum sollte sich der Eindruck, der die ersten Seiten dieses Buches und auch "Abbey Road Murder Song" prägt, nicht fortführen?!
Neben den Ermittlungen lässt vor allem die Frage, ob Tozer wirklich den Polizeidienst verlässt, eine gewisse Erwartungshaltung und Spannung aufbauen und sich auf "Kings of London" freuen. Dazu ist das Cover wieder gut gelungen: sowohl farblich als auch vom Motiv, der jungen, lasziven Frau mit Motorradhelm und Tüte, lässt sich auf das Swinging London der späten 1960er schließen.