Breen und Tozer

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tkmla Avatar

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Sergeant Breen ist wieder da. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Partnerin Helen Tozer untersucht er einen bizarren Mordfall. In einem aufgrund einer Gasexplosion zerstörten Haus wird die schwer verstümmelte Leiche eines jungen Mannes gefunden. Leider kann Breen keine Beweise sichern, da das Haus samt Leiche dem Erdboden gleich gemacht wird.
Das ungleiche Ermittlerduo arbeitet wieder zusammen. So wie die Dinge liegen, wird es wohl ihr letzter Fall werden, denn Tozer hat bereits gekündigt und will in vier Wochen den Hof ihrer Eltern übernehmen.
Der Tote war der Sohn eines hochrangigen Politikers. Breen wird von ganz oben mit den Ermittlungen betraut. Doch im Laufe der Zeit hat er Zweifel, ob eine richtige Aufklärung des Falles überhaupt gewollt ist. Das Opfer war offenbar im Drogenmilieu unterwegs, was möglichst unter den Teppich gekehrt werden soll.
Zusätzlich zu den erschwerten Ermittlungen landen ständig neue Morddrohungen auf Breens Schreibtisch. Er vermutet hinter den Drohungen den ehemaligen Sergeant Prosser, an dessen Kündigung er schuld war. Einen tatsächlichen Mordanschlag überlebt Breen nur knapp.
Breen nähert sich der Ex-Frau von Prosser an und findet sogar Gefallen an ihr. Doch auch sie scheint irgendwie in eine undurchsichtige Sache verwickelt zu sein.
Beide Fälle weisen immer mehr Verbindungen auf und Breen gerät mehr als einmal in Lebensgefahr.

Bereits der erste Fall im Swinging London hatte mir sehr gefallen. Die Dynamik der beiden Hauptfiguren fand ich sehr spannend.
Die freche Helen Tozer und der überkorrekte Cathal Breen sind ein tolles Ermittlerteam. Privat haben sie mit ständigen Tiefschlägen zu kämpfen. Leider haben sie es nach ihrer gemeinsamen Nacht auch nicht geschafft, eine private Beziehung zu führen.
Die Beschreibungen der Orte und aktuellen Geschehnisse lassen einen wirklich in die Sechziger Jahre eintauchen. Der Autor versteht es hervorragend die Sixties lebendig werden zu lassen.
Es wird einem beim Lesen immer wieder bewusst, was es zur damaligen Zeit eben alles noch nicht gab. Vor allem bei den Ermittlungsmethoden und der Schilderung der Polizeiarbeit wird dies deutlich.
Natürlich hat die Geschichte dadurch auch ein ganz anderes Tempo und mag vielleicht beschaulich erscheinen. Spannend fand ich die Story trotzdem. Auch wenn die Auflösung der Fälle etwas unbefriedigend war.
Ich würde mich freuen, wenn Shaw die Reihe fortsetzt.