Kings of London

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urmeli Avatar

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William Shaw lässt das London im Jahre 1968/1969 wieder auferstehen. Die Pop-, Mode- und Kunstscene nehmen einen Teil des Kriminalromans ein wie auch das Privatleben des Detective Sergeant Cathal Breen den alle Paddy, seiner irischen Abstammung gemäß, nennen und seiner Kollegin Helen Tozer. Paddy kümmert sich bereits seit einiger Zeit um seinen kranken Vater, doch gerade an dem Tag, als es so schlecht um ihn steht dass er ihn ins Krankenhaus bringen muss, wird er zu einem ungeklärten Todesfall gerufen. In einer abgebrannten Wohnung wird eine stark verkohlte männliche Leiche gefunden. Während Paddy noch mit den Ermittlungen beschäftigt ist, erhält er die Nachricht, dass sein Vater gestorben ist. Auch Helen hat mit privaten Problemen zu kämpfen. Als Frau bei der Polizei hat sie mit Anfeindungen von Kollegen und Vorgesetzten zu tun, ihr Vater schafft die Versorgung der Milchkühe ihres Hofes nicht mehr und sie als einziges Kind hat sich nun um den Bauernhof und die Versorgung ihrer Eltern zu kümmern. Die Polizeiarbeit vermisst sie nicht so sehr, London und das quirlige Leben schon.

Bei den Ermittlungen der verkohlten Leiche werden Paddy Steine in den Weg gelegt und ein ehemaliger Kollege, Michael Prosser, ein bestechlicher Polizist, der seinen Rauswurf bei der Polizei Paddy zu verdanken hat, steht im Verdacht, Morddrohungen und einen Mordversuch an Paddy unternommen zu haben. Als dieser tot aufgefunden wird, wird Paddy verdächtigt und vorläufig suspendiert. Paddy ermittelt nun auf eigene Faust weiter.

Sehr schön und außergewöhnlich bei einem Kriminalroman ist die Verlegung des Tatortes nach London 1968. Auch die Schreibweise hat sich der Jahreszahl angepasst, alles ist sehr stimmig und stimmungsvoll beschrieben. Einige Ereignisse, politisch und gesellschaftlich, finden in Nebensätzen statt und lassen diese Zeit vor dem geistigen Auge wieder lebendig werden.