Kings of London

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London, 1968. Die Stadt befindet sich im Aufbruch. Neue Hippikommunen prägen das Stadtbild, freie Liebe und neue Drogen die Szene. Inmitten dieser pulsierenden Stadt versuchen die Ermittler, allen voran Cathal "Paddy" Breen, den mysteriösen Todesfall eines stadtbekannten Playboys und Politikersprössling zu klären. Doch die Korruption im London der 60er Jahre machen Breen das Leben schwer. Ihm zur Seite steht seine Kollegin Tozer, eine Exotin als Frau bei der Polizei. Breen trotzt allem Widerstand und will den Mord an der verkohlten Leiche aufklären auch wenn ihm das fast den Job kostet, er Morddrohnungen erhält und sogar verletzt wird.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Schreibstil des Autors ist angenehm, er lässt dem Leser Zeit in die Atmosphäre des Swinging London einzutauchen. Die Schilderungen des Lebens vor einigen Jahrzehnten ist so gut nachvollziehbar für den Leser, der diese Zeit nicht miterlebt hat. Im Gegensatz zu modernen Krimis steht den Ermittlern keine Datenbank mit Fingerabdrücken, DNA Profilen, Tox Screenings und sonstigen Möglichkeiten der Analyse der Tatorte zur Verfügung, sondern nur solide Ermittlungen. Doch auch hier stösst Breen auf eine Mauer, denn mit allem Mitteln soll vertuscht werden, dass der Sohn des angesehenen Politikers eine nicht präsentierbare Seite hat. Und beim Mauern hilft der Politik auch die Granden der Polizei. Korruption ist ein täglichen Geschäft, Drogen werden öffentlich konsumiert und es gibt sie sogar auf Rezept. Die Galerien feiern die neue Kunst, wer nicht dabei ist, ist von gestern und out.
Ich habe den ersten Teil (leider) noch nicht gelesen, aber das wird noch nachgeholt. Die Story aber ist unabhängig von Teil eins und lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es jedem, der keinen Wert auf bluttriefende, sondern auf gut geschriebene und gut recherchierte Krimis steht.