Swinging London

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mammutkeks Avatar

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Cathal Breen, genannt Paddy, und Helen Tozer sind völlig untypisch für die Londoner Polizei der späten 1960er Jahre. Er ist irischer Abstammung und völlig unkorrumpierbar, sie ist eine selbstbewusste junge Frau, die sich von den alltäglichen frauenfeindlichen Anfeindungen und sexistischen Übergriffen befreien will, indem sie den Polizeidienst verlässt.
Breen und Tozer sind in ihrem zweiten Fall, den "Kings of London", mit einem mysteriösen Fall betraut, bei dem ein junger Mann offenbar geschlachtet und dann gehäutet wurde. Da aber das Haus, in dem die Leiche gefunden wurde, wegen Einsturzgefahr nach Explosion sofort abgerissen wird, können die Ermittler nur wenig über die Lebensumstände des Opfers in Erfahrung bringen. Erst nach längerer Recherche stellt sich heraus, dass es sich um den drogenabhängigen Sohn eines Ministers der Labour Partei handelt. Daher wird das Leben genau wie der Tod vor der Öffentlichkeit abgeschirmt, um möglichst keine schlechte Presse zu bekommen.
Bei den Ermittlungen kommen Breen und Tozer dann jedoch auch mit dem "Swinging London" in Kontakt, mit den Beatles, den Hippies, den Stones usw. usw. Breen lehnt diese Kultur ab, sie passt dem 32-Jährigen nicht in sein Lebenskonzept. Tozer hingegen fühlt sich zu dem alternativen Leben hingezogen, sie geht in das "besetzte Haus", um dort undercover nachzuforschen, sie sympathisiert mit den Hippies, muss aber auch feststellen,dass auch hier frauenfeindliches Verhalten an der Tagesordnung steht.
Wie schon beim Erstling von William Shaw, bei "Abbey Road Murder Song", finde ich das Eintauchen in die späten 1960er Jahre in London sehr spannend und faszinierend, kenne ich doch maximal Filme und Berichte von damals. Allerdings kann mich die Sprache von Shaw nicht faszinieren, zu viele Sätze sind mir zu abgehackt, die Themen werden oft nicht zuende erzählt. Vielfach fühlt man sich beim Lesen an ein Drehbuch erinnert. Von daher gibt es nicht die volle Sternezahl.