Swinging London versinkt im Drogensumpf

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
miro76 Avatar

Von

Detective Cathel Breen und Constable Helen Tozer ermitteln wieder!
Der neue Fall schließt zeitlich unmittelbar an den ersten an. Er gibt zwei verbrannte Leichen. Die Identität der ersten konnte schon seit Wochen nicht geklärt werden. Bei der Zweiten handelt es sich um den Sohn des Innenministers. Es gilt demnach einen prekären Fall zu lösen. Es sollte nicht allzu viel an die Presse gelangen, um den Ruf des Innenministers nicht zu schaden.
Wieder ist die Handlung im Swinging London angesiedelt, denn der Tote war ein Lebemensch der Szene.
Der erste Band wurde stark aufgepeppt durch ein spannendes und interessantes Bild der gesellschaftspolitischen Strömungen Ende der 60er Jahre. In diesem zweiten Band fehlt das leider zur Gänze. Jetzt dreht sich alles nur noch um den aufkommenden Drogenkonsum, seine Folgen und am Rande um den politischen Umgang mit dieser Entwicklung. Das ist sehr schade, denn beim Lesen hatte ich das Gefühl, der Autor krazt hier nur an der Oberfläche. Meiner Meinung nach, hätte die politische Seite wesentlich deutlicher ausgeführt werden können. Auch die ersten Einsätze der Drogenfahnder kommen nicht genug als erste Schritte rüber. Man muss sich hier wirklich bewusst machen, dass wir von einer Abteilung der Polizei lesen, die es bislang noch nicht geben musste.
Für meinen Geschmack hätte das deutlicher herausgearbeitet werden können.
Aber nun zurück zum Fall: Breen und Tozer scheinen kaum voran zu kommen. Die Ermittlungen schleppen sich dahin bis es schließlich zur Ermordung von Breen Ex-Kollegen Prosser, bekannt aus dem ersten Band, kommt und Breen als Tatverdächtiger suspendiert wird. Breen ermittelt nun auf eigene Faust und endlich kommt Bewegung in die Sache. Plötzlich tun sich Zusammenhänge auf, die niemals zu erraten gewesen wären und die Korruption bwz. Dünkelwirtschaft reicht bis in die höchsten Ränge.
Die letzten Seiten werden noch mal spannend und der Fall nimmt ein furioses Ende. Dadurch erhält dieser Kriminalroman doch noch drei Sterne. Mehr kann ich leider nicht vergeben, habe ich mich doch auf mindestens 200 Seiten gelangweilt. Leider kann dieser zweite Band mit dem ersten nicht mithalten.