Schluss mit unlustig

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Dass Chicklit auch mal einen ernsteren Hintergrund haben kann, beweist Talia Hibbert mit „Kissing Chloe Brown“. Denn in dieser Geschichte geht es um Chloe, eine chronisch Kranke, die ihr Leben umkrempeln will. Das ist auch nötig, denn Chloe hat sich lange von ihrer Fibromyalgie ihr (Nicht-)Leben diktieren lassen. Nun soll ein Lehrer ihr dabei helfen, denn einfach ist es nicht, aus „einstudierten Ritualen“ auszubrechen. Ermöglichen könnte/sollte das Red Morgan, eigentlich Künstler, der sich aber mit einem Hausmeisterjob durchschlägt, Motorrad fährt, tätowiert ist … kurz: alles macht, was Chloe lange hat bleiben lassen. Dass hinter der Fassade natürlich mehr steckt als gedacht und der weitere Verlauf der Handlung lassen sich genrebedingt bereits vorab ahnen.

Die Geschichte bringt viele Elemente typischer Chicklit mit: sie ist gut, leicht und unterhaltsam zu lesen, die Protagonisten sind sympathisch (auch weil sie durchaus Macken haben – Chloe etwa kann auch ziemlich launisch sein) und auch die Nebenfiguren tragen zur einen oder anderen originellen Situation bei. Darüber hinaus kommen aber auch weniger typische Themen aufs Tapet: chronische Krankheit und die damit für den Kranken verbundenen Beeinträchtigungen sowie das Thema Missbrauch in Beziehungen. Zwar hat die Geschichte Längen und kommt etwas schwer in Fahrt, doch insgesamt kann man sagen: Chicklit der „anspruchsvolleren“ Art; Voraussetzung ist aber, dass man mit Hibberts Stil und Chloes Art bzw. Humor klarkommt – bei mir war das der Fall.