Geht ans Herz

Oh mein Gott, der Junge tut mir so leid! Mitten in der Pubertät, völlig überfordert mit sich und seinem Leben, und dann so ein Vater, der alles andere als ein gutes Vorbild ist. Nur Fassade mit nichts dahinter. Zu sehr mit seinem eigenen gestörten Ego beschäftigt, um eine stabile Basis für seinen Sohn zu sein. Und die Mutter ist auch nur ein Schatten ihrer selbst. Kein Wunder, dass sich der Junge in seine eigene Welt zurückzieht.
Bei der Szene, wo Anna-Magdalena ihr Gedicht über Klapper vorträgt, dachte ich zuerst: Wie kann der Lehrer das Zulassen? Und ich habe damit gerechnet, dass Klapper sich ärgert, enttäuscht ist oder es ihm peinlich ist. Als ich allerdings seine Reaktion gelesen habe, ging mir das Herz auf.
Was soll ich sagen? Der Junge geht mir nahe und ist mir auf Anhieb sympathisch. Er scheint ein ganz großes Herz zu haben. Ich bin gespannt, wie er die Hürden der Pubertät und des Lebens bewältigt und welchen Platz er im Leben findet. Und welchen Einfluss Bär darauf hat. Dass sich beide Anscheinend irgendwann aus den Augen verlieren, ist schade, aber leider nicht ungewöhnlich. Es sei denn, es gibt dafür einen traurigen Grund. Und mich interessiert auch, ob sie Jahre später wieder aufeinandertreffen und was dann passiert. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Und bevor ich es vergesse: Wie wunderschön ist bitte das Cover!