Comin-off-age in it's best

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chomaky95 Avatar

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Klapper von Kurt Prödel hat mich auf eine besondere Art berührt. Der Roman erzählt die Geschichte von Thomas, genannt Klapper, einem unsicheren Teenager, dessen Gelenke bei jeder Bewegung knacken. Sein eintöniges Leben verändert sich schlagartig, als Vivi – die sich selbst „Bär“ nennt – in seine Klasse kommt. Ihre unkonventionelle und starke Persönlichkeit fasziniert ihn, und zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft, die jedoch von Anfang an eine gewisse Tragik in sich trägt.
Was mich besonders begeistert hat, ist Prödels prägnanter, lakonischer Schreibstil, der mit trockenem Humor und treffenden Beobachtungen durchzogen ist. Die Dialoge und Beschreibungen wirken unglaublich authentisch, besonders für diejenigen, die ihre Jugend in den frühen 2010er-Jahren erlebt haben – inklusive Chatnachrichten, Zitroneneistee und Gaming-Referenzen. Die Geschichte fühlt sich echt an, weil sie ohne große Dramatik auskommt und stattdessen die leisen, unscheinbaren Momente des Erwachsenwerdens einfängt.
Auch wenn das Buch stellenweise etwas ziellos wirkte und das Ende mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat, passt gerade diese Unvollkommenheit gut zur Atmosphäre der Geschichte. Es bleibt nicht nur eine nostalgische Rückschau auf die Jugend, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über Freundschaft, Identität und Verlust.
Ich kann Klapper nur empfehlen – es ist kein lautes, sondern ein leises, nachdenklich stimmendes Buch, das mich lange begleitet hat. Eine klare Leseempfehlung!