Melancholisches Debüt

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vo.nicole Avatar

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Der Debütroman "Klapper" von Kurt Prödel erzählt die Geschichte der Freundschaft von Klapper und Bär - zweier Teenager, die in der schwierigen Zeit des Erwachsen-Werdens füreinander da sind.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen - es gibt den heutigen Thomas, der nach Jahren wieder seinen PC durchforstet und dabei über das Profil von "Bär", seiner Schulfreundin, stolpert. Und die Zeit, als Thomas - besser bekannt als Klapper - Bär in der Schule kennenlernt und sich mit ihr anfreundet.

Mit sehr viel Liebe zum Detail schafft Prödel zwei Figuren, die sehr authentisch wirken. Auch der Familienkontext, indem beide eingebettet sind, ist erschreckend realitätsgetreu dargestellt. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig zu lesen, da die Kapitel kurzweilig sind, die Zeitsprünge für Abwechslung sorgen und der Spannungsbogen durchweg hochgehalten ist. Die Stimmung des Buches ist für mich sehr melancholisch, nostalgisch und in manchen Teilen leider auch sehr traurig - ich hätte mir manchmal etwas mehr Leichtigkeit gewünscht. Die Wendung zum Ende des Buches war zu erahnen, aber dennoch hätte ich mir persönlich einen anderen Schluss gewünscht.

Alles in allem aber ein rundum gelungener Debütroman, der Lust auf mehr macht - Kurt Prödel jongliert wunderbar mit Worten und kann wahnsinnig authentische Stimmungen erzeugen.