Erwachsenwerden

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cynthiam Avatar

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Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand die Erzählstruktur, durch die Augen einer jungen Frau, die herausfindet, wer sie und ihre Freunde sind, sehr gut getroffen und durchweg unterhaltsam.
 
Zum Inhalt: die namenlose Erzählerin und ihre Freunde Mounia und Leon ziehen nach dem Abi in eine WG in der Großstadt um zu studieren und das Leben zu genießen. Doch schnell müssen sie gemeinsam und jeder für sich erkennen, dass ihre illusorischen Vorstellungen vom wilden Leben nicht der Realität entsprechen.
 
Die Geschichte ist nicht unbedingt gradlinig erzählt. Die Erzählerin schweift immer mal wieder in Anekdoten und Erinnerungen an das Leben in ihrer Heimatstadt ab. Sie schildert die Erfahrung des Erwachsenwerdens, des sich Ausprobierens, die Möglichkeiten und Ängste der Jugend, an der Schwelle eines neuen aufregenden Lebensabschnitts, der sich als doch eher ernüchternd entpuppt.
Es geht um Rebellion, Erfahrungen und Erwartungen, vom schönen Schein und der Glanzlosigkeit der Realität, die oft nicht mit den Vorstellungen mithalten kann. Ich fand die Geschichte sehr nahbar erzählt, weil ich auch ähnliche Erfahrungen durchlebt habe, die Ernüchterung und Enttäuschung, dass das erhoffte Großstadtabenteuer sich als ähnlich banal entpuppt, wie das Kleinstadtleben.

Die Handlung ist eigentlich denkbar banal und vermutlich genau dadurch so authentisch.
Das Buch wird in kurzen, knackigen Sätzen und auf wenigen Seiten erzählt. Diese ernüchternde Realität fand ich kurzweilig zu lesen und konnte mir an vielen Stellen ein wissendes Schmunzeln nicht verkneifen. Cooles Buch.