Kurzweilig aber nichts Neues

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anna.liest Avatar

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In ihrem 2. Werk "Klarkommen" schreibt Ilona Hartmann über das grosse Abenteuer Erwachsenwerden und darüber, wie weit Vorstellung und Realität manchmal auseinandergehen. Die Freunde Mounia, Leon und eine namenlose Erzählstimme haben gerade ihr Abitur gemacht, können es kaum erwarten aus vom Dorf in die Grossstadt zu ziehen, stürzen sich ins Studium und in ihre erste eigene Wohnung. Sie träumen von WG Partys, hippen Cafés etc, bekommen allerdings hauptsächlich Baustellenlärm und Rechnungen.
Die grossen Abenteuer bleiben aus, das Leben plätschert so vor sich hin. Weder die Partys noch das Unileben ist so spektakulär wie sie es sich vorgestellt haben.

Die meisten von uns die dieses Alter zwischen achtzehn und Anfang zwanzig hinter sich haben, werden dieses Gefühl kennen. Grosse Erwartungen dass etwas Besonderes passieren muss, doch dann bleiben diese entweder weit dahinter zurück oder erfüllen sich gar nicht.

Dieses Lebensgefühl fängt Ilona Hartmann sehr gut ein. Episodenhaft und fast tagebuchartig erzählt sie in kurzen Abschnitten vom Verlorensein, vom sich treiben lassen durchs Leben, immer auf der Suche und immer irgendwie leicht enttäuscht.
"Klarkommen" ist witzig, ironisch und kurzweilig aber gefühlt auch schon x-mal da gewesen und nichts Neues. Es lässt sich zwischendurch gut weglesen ohne allzu sehr in die Tiefe zu gehen und bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.