Schon das Cover finde ich grandios: Auf den ersten Blick zeigt es eine landschaftliche Postkartenidylle, doch da ist eine Hand - hält sie sie aufrecht oder schiebt sie sie weg? Das macht mich gleich sehr neugierig. Und dann die Leseprobe: Pia und Jakob erleben einen elterlichen Albtraum, dabei ist Lucas doch erst sieben Jahre alt. Sein Vater ist von seiner Unschuld, einem Missverständnis oder einer anderen plausiblen Erklärung überzeugt, doch Pia ist angespannt, nervös, fertig mit den Nerven. Und hat einige Flashbacks in ihre Kindheit, die bisher nicht weit über Andeutungen hinausgehen. Zu was ist ein Kind - und dann noch das eigene! - fähig? Und wie geht man mit so einem massiven Vorwurf um? Das Ganze erinnert ganz vage an den "Gott des Gemetzels" oder auch "Angerichtet" von Hermann Koch. Ich glaube, das könnte ein Pageturner werden, der spannende Fragen nach Moral, Schuld und Unschuld aufwirft und vor allem die eine, große: Wie würde man wohl selbst in so einer Situation reagieren?