Die Seele des Kindes

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buecher_mit_chris Avatar

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Pia, die ICH Erzählerin, ist Mutter eines 7-jährigen Jungen, dem vorgeworfen wird, etwas "Unerlaubtes" mit einer Mitschülerin gemacht zu haben. Was und wie dieser Vorfall sich genau ereignet hat, erfährt man nicht, denn Luca möchte nicht darüber sprechen.
Mit diesem Ereignis zieht sich fast so etwas, wie eine Wand zwischen Mutter und Sohn auf. Sie misstrauen einander. Pia weiß nicht mehr, wie sie mit ihm umgehen soll.
"Ein Unbehagen beschleicht dich, als hättest du das falsche Kind mit nachhause gebracht."
"Wie hilflos wir unseren Kindern ausgeliefert sind."
Gleichzeitig kommt es immer wieder zu Rückblenden in die eigene Kindheit, sie erinnert sich an ihr Familienleben, an die Eltern und ihre zwei Schwestern, dann nur mehr an die eine Schwester, nachdem die jüngste tödlich verunglückt ist.
Das Buch lässt mich beinahe sprachlos zurück! Wie gut ist es Jessica Lind geglückt, den Leser ganz tief in die Seele der Protagonistin blicken zu lassen, uns ihre Unsicherheit und Verzweiflung spüren zu lassen. Auch die Trauer nach dem Tod des Mädchens erlebt man hautnah mit. Spannend und tiefsinnig wird gezeigt, was der Tod eines Kindes mit einer Familie anstellt, wie sich das ganze Familiengefüge ändert. Schuldgefühlen wird Platz gegeben.
Diese Buch ist für mich ein absolutes Lesehighlight, das mein Inneres aufgewühlt hat.
Und immer wieder geht mein Blick auf das Cover, das mich zunächst nicht besonders angesprochen hat. Ich sehe die Kinderhand, die sich am Spalt festhält, die Öffnung aufstoßen möchte?
Empfehlen möchte ich das Buch Eltern, Großeltern, Nicht-Eltern, allen!!