Familien und ihre Schatten

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petris Avatar

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Pia, Jakob und Luca sind eine kleine, perfekte Familie. Vieles ist gerecht aufgeteilt zwischen den Eltern, Luca ist ein einfühlsames, nettes und schlaues Kind. Doch dann gibt es diesen Zwischenfall in der Schule. Sie werden zur Lehrerin gerufen. Pia ist verunsichert, denn Luca will sich nicht verteidigen, seine Sicht des Vorfalls nicht erzählen. Und obwohl die Schule sehr souverän mit der Situation umgeht, auch der Klassenchat nicht hochkocht und Luca sich am Ende seinem Vater anvertraut, beginnt Pia an ihm zu zweifeln. Lügt er? Was steckt wirklich in ihm? Zu gut weiß sie, wie grausam Kinder sein können.
Durch diesen Vorfall wird auch Pias Kindheitstrauma wieder wachgerufen. Wie ist ihre kleine Schwester wirklich ums Leben gekommen? Warum war ihre Mutter danach so streng zu ihrer Adoptivschwester? Die Erinnerungen sind wieder. Und genau so wie ihrem Sohn, fällt es Pia schwer, sich zu öffnen. Jakob versucht an ihrer Seite zu sein, doch das ist gar nicht so einfach.
Sehr ehrlich erzählt die Autorin, wie sich unsere Kindheit auf uns auswirken kann, die Fehler, die unsere Eltern gemacht haben, die Schicksalsschläge. Und wie sehr sich unsere Erfahrungen auf die Erziehung der eigenen Kinder, den Umgang mit ihnen auswirkt.
Für diese Geschichte findet die Autorin die richtigen Worte. Ich war von Anfang an gefesselt und fasziniert, sie schafft es, dass man dran bleiben möchte und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Sehr gut beobachtet, sehr gut erzählt. Ein Buch, das noch nachhallen wird.