Pias Tiefen

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In ihrem Familienroman nimmt uns Jessica Lind mit auf eine Psycho-Reise einer Kleinfamilie. Nachdem es einen Vorfall in der Grundschule mit dem gemeinsamen Sohn Luca gab, reagieren die Eltern Pia und Jacob sehr unterschiedlich. Dem Leser wird zunächst nicht klar, worum es bei diesem Vorfall genau ging, vor allem, auch weil Luca sich beharrlich weigert, etwas zu erzählen. Um so intensiver startet das eigene und auch Pias Kopfkino. Ein weiteres Element ist Pias eignen kindliche Vergangenheit, die alles andere als idyllisch war, und in der es zu einem tödlichen Unfall der Schwester Linda kam. Woher rührt nun die Ohnmacht und das Unvertrauen von Pia ? Sind es ihre eigenen Erfahrungen oder har Luca etwas so Unmögliches getan, wie man es sich als Eltern nicht für das eignen Kind erdenken kann. Der Roman unternimmt einige Windungen und schickt die Leserschaft auf falsche Fährten, dabei ist man immer getrieben weiterzulesen, um die Geschichte ganz zu ergründen. Linds Schreibstil bleibt anstacheln und subtil zugleich, gewürzt mit ihrer österreichischen Herkunft. Keine leichte Sommerlektüre, aber lesenswert.