Aus dem Leben eines Taugenichts

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tänja_radi Avatar

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In diesem Roman geht es um Lars, der am letzten Tag des Jahres endlich einmal alles richtig machen will. Das ganze Buch handelt intensiv von den letzten Stunden des Tages und der To-do-Liste der ewig vor sich her geschobenen dinge, die Lars endlich erledigen will.

Jeder Punkt und Vorgang wird detailliert beschrieben. Dabei ist das Buch aber keineswegs mit Details überladen. Nele Pollatschek gelingt es Müßiggang und Prokrastination authentisch darzustellen. Die Geschichte ist oft sehr traurig und dann auch wieder extrem lustig. Trotzdem Lars mich im wahren Leben wahnsinnig machen würde, entwickelte ich Sympathie für den Protagonisten. Er wirkt mit der Zeit wie ein liebenswerter Taugenichts. Einer, der so gerne würde, aber nicht kann. Oder vielleicht doch? In jedem Fall kämpft er mit sich und diesen Kampf macht Nele Pollatschek für die Lesenden spürbar. Erst nach und nach wird sichtbar, worum es eigentlich geht und mit welcher Verzweiflung Lars so gerne ein anderer wäre.

Besonders ist im Buch auch der Schreibstil, der poetisch und tiefgründig aber doch auch locker leicht ist. Dieser macht die Geschichte über die Unerträglichkeit der kleinen Probleme zu einem unterhaltenden und doch nicht rein belletristischen Roman.