Einfach mal anfangen

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Das Buch „Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek hat mir sehr gut gefallen. Es geht in erster Linie um den Buchautor Lars, der wie soll man sagen (?) - sehr anstrengend ist. Ein total unstrukturierter, chaotischer Mensch, der unter Drücketismus und Aufschieberities leidet. Das wäre im Prinzip auch nicht schlimm aber er ist 49 Jahre alt, Familienvater und hat eine Lebenspartnerin also jede Menge Verantwortung. Lars ist (wie man hier bei uns sagen würde) eine absolute Labertasche und so dermaßen in seiner Gedankenwelt verstrickt, dass er zu nichts in der Lage ist also völlig Handlungsunfähig.
Seine Lebensgefährtin hat nun die Flucht ergriffen und er versucht jetzt quasi fünf nach zwölf alles zu retten was geht.

Nele Pollatschek hat hier einen sehr fesselnden und sprachgewaltigen Roman geschrieben, den ich echt brillant finde. Es ist ihr so gut gelungen, Lars mit allen Ecken und Kanten darzustellen, dass ich beim Lesen am liebsten gerufen hätte: „Jetzt steh endlich auf und mach einfach mal!“. Lars ist so anstrengend und das Lesen ist auch teilweise anstrengend, da der Leser mitten in der Gedankenwelt von Lars ist und ich denke, da möchte keiner sein. Wiederum ist das Buch echt lustig und witzig und wie Lars einen Nudelsalat ohne Zutaten zaubert ist echt genial.

Das Buch motiviert auf jeden Fall zum Handeln und ich könnte mir gut vorstellen, dass es für Menschen in Lebenskrisen gut geeignet ist, denn manchmal muss man einfach nur anfangen.