Gedankenkarussell

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Lars, 49, hat sich vorgenommen, am letzten Tag des Jahres, alle liegengebliebenen Dinge ins Reine zu bringen und zu erledigen. Dafür schreibt er sich eine Liste. Schnell wird deutlich, warum Lars alle Dinge so lange aufgeschoben hat: Er kommt vom Denken nicht ins Handeln. Und wenn er anfängt, verliert er sich doch wieder im Denken.

Das Buch ist aus der Sicht von Lars geschrieben, er denkt über sein Leben und über seine aktuelle Situation nach, kommt dabei aber nicht so richtig auf den Punkt. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, in denen er an Gespräche mit seiner Frau Johanna oder mit seinem Vater denkt. Die beiden Männer haben sich nichts zu sagen und wirken entfremdet. Und Lars wirkt, als sei er in einer Zeitschleife gefangen. Die Gefühle, die seine Frau Johanna für ihn hatten, haben sich längst geändert, sie möchte längst ein anderes Leben führen, in dem weniger Platz für Jans Gedankenkreise und sein Nicht-Handeln ist. Er, allerdings, versteht auch das nicht wirklich.

Lars als Protagonist hat mich wahnsinnig wütend gemacht. Sicher konnte ich mich zunächst noch damit identifizieren, dass es gelegentlich Dinge gibt, denen man aus dem Weg geht, später wurde das Buch für mich aber nur noch zäh und langweilig und Johanna die tragische Heldin des Romans, die man nur dazu beglückwünschen kann, diesen Mann hinter sich gelassen zu haben.