Kleine?! Probleme

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borgeli Avatar

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Schon auf den ersten Seiten hat es mich gestreßt zu lesen wie Lars seinen Alltag verbringt. Zum Beispiel bei einem verschütteten Kaffee schmeißt er ein T-Shirt darüber anstatt den Fleck aufzuwischen, vergißt das ganze, raucht lieber eine Zigarette. Irgendwann findet er dann das versiffte, getrockenete T-Shirt wieder. Bei der Beschreibung dieser Szene verliert er darüber tausende Worte wie auch bei den folgenden beschriebenen Lebensproblemen. Ich wollte ihm gelegentlich zurufen „Trag endlich den Verpackungsmüll und die vollen Aschenbecher zum Müll, spül das Geschirr und räume die Dinge an ihren Platz.“

Im Verlauf wurde mir klar, dass dieses hervorgerufene Unwohlsein beim Lesen wohl Absicht ist. Das Empfinden beim Erleben dieser Unordnung, der Verschmutzung und der Unfähigkeit irgendwas anzupacken hat die Autorin stimmig übermittelt.

Tatsächlich habe ich mich in der Nähe von Lars nicht wohlgefühlt und kann dies sinngemäß auch auf das Leseerlebnis übertragen. Ich konnte Lars weder schulterklopfend, lächelnd zustimmen noch fand ich ihn sympathisch. Ich fand dieses Buch zähflüssig zu lesen und hatte dabei wenig Lesevergnügen. Positiv möchte ich aber das Cover erwähnen, das gefällt mir sehr gut.