Maniriertes Larsmännchen

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tochteralice Avatar

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Marsmenschen statt Larsmännchen - das ging mir bei der Lektüre dieses extrem kleinteiligen Romans oft durch den Kopf.

Ich bin selbst jemand, der die Prokrastination zum Lebensstil erhoben hat - unfreiwillig, versteht sich. Aber mir würde nie einfallen, andere auf die öde und umständliche Art damit zu behelligen, wie es Nele Pollatschek ebendieses Larsmännchen tun lässt.

Was für ein nerviger Mann - und seine Lieben scheinen jetzt auch nicht so wahnsinnig spannend zu sein: allesamt kreisen sie um sich selbst und um ihre wenig interessanten Vorlieben, Laster, Sorgen und Sehnsüchte.

Zusammenfassungen und Überblicke - zumindest ab und zu sollte dieses Buch uns Lesern welche schenken, meinen Sie nicht? Denn sonst kann ich darin absolut keinen Fuß fassen und mich während der Lektüre so einrichten, dass ich mich wohlfühle. Immer nur kleinteilige Info über die Familie - und zwar solche, die ich nun wirklich nicht haben will, so bspw. dass das Töchterchen einen Thatcher-Fimmel hat. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Wäre sie meine Tochter, würde ich das in unsgerem Haus nicht gestatten - alles hat ja wohl seine Grenzen.

Ziemlich anstengend, mein Geschreibe? Nun ja, für mich selber auch. Aber ich passe mich nur dem Niveau des Romans an. Wobei ich zum Schluß noch ein Lob aussprechen möchte, nämlich für das Cover. Das ist so schön, dass ich mich bisher daran noch nicht satt gesehen habe - und das trotz des Inhalts.