Morgen, morgen, nur nicht heute!

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zeilenlang Avatar

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Was gibts zu sagen? Das Buch ist die Literatur-gewordene Prokrastination seines Protagonisten. Wir begleiten Lars in seinem Kopf durch den Tag und fahren mit auf seiner Gedankenachterbahn, die so einige Loopings dreht. Das hat alles Witz und Charme, wie sich Lars die Welt erklärt. Wenn er beispielsweise im Detail -mit eigenwilliger aber folgbarerer - Logik darlegt, warum eine aufgeräumte Wohnung den Grundsätzen der Thermodynamik widerspricht. Herrlich. Da umsäuselt doch ein Schmunzeln die Lippen der geneigten Leserschaft. Und das immer wieder. Aber. Und dieses aber muss leider kommen. So schön ich die Idee finde, diesem Don Quixote bei seinem Wettlauf gegen die Zeit und sich selbst zu begleiten. Es ist schlichtweg anstrengend den Text zu lesen. 200 Seiten innerer Monolog. Keine Auflockerung des Fließtexts durch Dialoge. Hart. Daher zunächst 3,5/5 Punkten. Die anderen anderthalb Punkte kommen ggfs. dann später. Also nachher. Demnächst.

Und das Cover? Das Cover gefällt äußerst gut. Der blasse Vogel im Nieselregen. Man kann sich diesen Lars so vorstellen. Wie er auf einem Bein da steht, bereit zum Flug, aber wartend den Kopf einzieht. Wann hört dieser Regen eigentlich auf!?