Nichts auf die Reihe kriegen

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kasimir Avatar

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Nichts auf die Reihe kriegen ist die unfreiwillige Lebensweise von Lars, 49 Jahre alt, der kurz vor Tores- bzw. Jahresschluss versucht, eine aberwitzige To-do-Liste abzuarbeiten, für die er lange genug Zeit gehabt hätte, nun aber ganz offensichtlich nicht mehr. Nele Pollatschek schildert sehr gekonnt die Gedankenwelt von Lars, sein Ringen mit dem inneren Schweinehund, sein Scheitern an Details, sein Selbstmitleid und seine Unfähigkeit, sich aus den angelernten Verhaltensmustern zu lösen. Das Ganze wird durchaus auch unterhaltsam und witzig präsentiert. Nach ungefähr einem Drittel des Buches allerdings wird es einfach langweilig, weil es keine Entwicklung gibt, im Grunde sind es nur noch Wiederholungen der Gedankengänge von Lars, teilweise ins Absurde gedreht, immer wirklichkeitsfremder und sinnloser, so fand ich jedenfalls. Das ein Autor keine Lösung für das von ihm aufgeworfene Problem findet, ist ja nicht neu, aber man kann dennoch etwas daraus machen. Das ist hier meiner Meinung aber nicht gelungen, jedenfalls war ich froh, das Buch geschafft zu haben und weglegen zu können. Und bei dem Schreibtalent dieser Autorin ist das einfach sehr schade.