Selbstmitleid

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5teffi Avatar

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Lars steckt in einer Lebenskrise oder der sogenannten Midlife-Crisis. Er arbeitete als Schriftsteller, aber der erhoffte grosse Erfolg blieb bisher aus. Seine Frau die bisher die Familie finanziell über Wasser gehalten hat, hat ihn verlassen. Die schon fast erwachsenen Kinder nehmen ihn nicht wirklich ernst.

Unter selbst auferlegtem Zeitdruck versucht er, alles Liegengebliebene am letzten Tag im alten Jahr zu erledigen, um sich und seinen Nahestehenden etwas zu beweisen. Dabei wird er immer wieder von Erschöpfung und tiefgründigen Gedanken über sich und den Sinn des Lebens unterbrochen.

Der Hauptprotagonist Lars war mir bis zum Schluss gänzlich unsympathisch. Ihm fehlt es an der nötigen Organisation und Disziplin, wodurch er in seine aktuelle Lage geraten ist. Dafür strotzt er nur so vor Selbstmitleid. Dieses Gefühl kann ich nicht teilen, da er doch selbst Schuld an seiner Misere ist.

Die Idee der Geschichte hat mir gefallen. Die Umsetzung ist auch ganz gut gelungen. Ich weiss nicht, ob die Autorin beabsichtigt hat, ihre Hauptfigur in ein so schlechtes Licht zu rücken. Mich persönlich hat diese Person mehr oder weniger nach jeder Seite mehr genervt, weshalb ich mich trotz gutem Schreibstil und Wortwitz zu einer mittelmässigen Bewertung entschieden habe. Hätte ich Lars im echten Leben kennengelernt, hätte ich ihm deutlich weniger Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt als mich das Lesen der Lektüre gekostet hat.