Konnte mich nie ganz erreichen

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svettusch Avatar

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Das Thema von David Klaas' Buch "Klima" fand ich sehr spannend, da hier aus zwei Sichtweisen ein höchst aktuelles Thema dargestellt wird, in dem sich der Leser auch selbst entscheiden muss.

Die zwei Protagonisten, denen man abwechselnd folgt, sind Green Man und FBI-Agent Tom Smith. Ab und an kommen kurz andere Charaktere zur Sprache, beispielsweise Ellen oder deren Tochter, doch dies höchstens für einige Kapitel. Vor allem geht es in dem Buch darum, dass man den Täter Green Man und dessen Verfolger Tom Smith kennenlernt. Beide sind in einem Zwiespalt, indem die Frage im Raum steht, wie weit man für die Rettung der Erde gehen kann - und wie weit eben nicht. So sprengt Green Man unter anderem Gebäude in die Luft, die zu großen Schäden in Umwelt und Atmosphäre führen, nimmt gleichzeitig aber auch den Tod vieler Menschen in Kauf. Dies rechtfertigt er dadurch, dass er mit seinen Aktionen auf lange Sicht nicht nur die Erde, sondern damit auch viele weitere Leben rettet.

Es ist eine spannende Frage, die da in den Raum gestellt war, umso enttäuschter war ich, dass mich das Buch einfach nicht erreichen konnte. Der Einstieg fiel mir noch leicht, doch danach schien es einfach nicht voran zu gehen. Auf den ersten 250 Seiten plant Green Man sein nächstes Attentat, während das FBI größtenteils auf der Stelle tritt und winzige Brotkrumen findet. Es gibt sehr viele Beschreibungen und Einblicke in das Gedankenleben der Protagonisten. Einzig Tom Smith macht vereinzelt Entdeckungen, wobei es manchmal doch unwahrscheinlich scheint, auf welche Art er diese macht. Zum Ende hin nimmt die Geschichte dann rasant an Fahrt auf, wurde für meinen Geschmack aber auch zu dramatisch und überzogen.

So wurde ich leider nie ganz warm mit dem Buch. Vielleicht lag es auch daran, dass mich keine der Personen so richtig erreichen konnte. Nichtsdestotrotz eine spannende Grundidee.