Zeit zu handeln

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marialein Avatar

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Spätestens mit der Fridays-For-Future-Bewegung ist allen klar geworden: Der Klimawandel darf nicht länger ignoriert werden. Wir müssen umgehend und konsequent handeln, wenn wir unseren Planeten für die nachfolgenden Generationen nicht völlig unbewohnbar machen wollen.

Doch während Politiker und die Gesellschaft sich mit halbherzigen Beschlüssen oder kleinen Gesten wie Mülltrennen zufriedengeben, befassen sich Wissenschaftler wie Rainer Grießhammer mit der Frage, welche Maßnahmen den Prozess wirklich aufhalten können.

In #klimaretten wendet sich der Preisträger des Deutschen Umweltpreises auch, aber nicht nur, an Fridays-For-Future-Aktivisten und gibt konkrete Hintergrundinformationen sowie Tipps zu den großen Themen Strom, Mobilität, Ernährung und Wohnen. Zu jedem Bereich untersucht er im Detail die aktuelle Situation, die Voraussetzungen für einen Wandel und was jeder Einzelne konkret machen kann und wie man Hindernisse (oder auch faule Ausreden) umgehen kann.

Statt pauschal vorzugeben, wie man sich zu verhalten hat, differenziert er sehr stark und gibt gute Anhaltspunkte, wie man in seiner jeweiligen Situation das Beste für den Klimaschutz erreichen kann. Darunter sind auch sehr erstaunliche Erkenntnisse, die sicher auch für Leute, die sich bereits näher mit dem Klimaschutz beschäftigt haben, überraschend sind.

Informativ, aber keineswegs nüchtern geschrieben, motiviert das Buch zu klimafreundlichem Handeln und zeigt immer wieder mit konkreten Zahlen, dass Klimaschutz keineswegs teuer und aufwändig sein muss – ganz im Gegenteil. Teilweise recht zynisch gegenüber unserem jetzigen zerstörerischen Verhalten stellt der Autor aber auch immer wieder positive Entwicklungen vor, die Hoffnung machen.

Einige Rechtschreib- und andere Formfehler insbesondere am Anfang des Buches stören ein wenig den Lesefluss. Das macht die Botschaft von #klimaretten aber natürlich nicht weniger wichtig: Wir müssen jetzt handeln. Und zwar auf allen Ebenen: Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, aber es kommt auch auf das Engagement jedes Einzelnen an, um die Klimaerwärmung aufzuhalten.