Zeit zum Umdenken!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
steinbock29 Avatar

Von

Ich gehörte bis zum Lesen dieses Buches auch zu denen, die sich gegen Tempolimit auf deutschen Autobahnen, höhere CO2-Steuer und gegen steigende Strompreise ausgesprochen haben. Natürlich ist mir Klimaschutz wichtig. Ich verzichte auf Einwegplastik und kaufe möglichst regional. Ich mag meine 90 qm Wohnung mit meinem Partner und unser Kühlschrank ist groß genug, auch mal Vorräte für eine Party unterzubringen.

Nach dem Lesen des Buches werde ich jetzt nicht meinen A++Kühlschrank entsorgen oder in eine kleinere Wohnung umziehen. Aber das Buch hat mich doch nachdenklich gemacht und zahlreiche Informationen und Hintergründe zu den umstrittenen Themen geliefert.

Das Buch #klimaretten ist sachlich geschrieben, richtet sich an Leser und Leserinnen gleichermaßen (endlich mal ein Buch, wo Männer und Frauen auch sprachlich zum Ausdruck gebracht werden) und ist verständlich, aber deutlich. Manchmal hatte ich das Gefühl, der Autor spricht vor allem Schüler und Schülerinnen an. Er spricht oft von „fragt mal eure Eltern…“. Ich hätte mir auch gewünscht, dass durch ein Korrekturlesen auch Wortdopplungen und Tippfehler vermieden werden -das fiel mir hier verstärkt auf.

Zum Inhalt:
In 4 großen Kapiteln befasst sich Rainer Grießhammer mit den großem Thema Strom, der Mobilität, der Ernährung und dem Wohnen. Ich habe hier an der Stelle das Thema „Wasser“ vermisst und hätte mir hier ein Kapitel mehr gewünscht.

Rainer Grießhammer spricht sehr deutlich die politischen Entscheidungen an –transparent und nachvollziehbar und schlussfolgert, welche Auswirkungen dies auf das Klima hat. Es ist nicht aufhetzend, sondern deutlich machend und bei ganz vielen Passagen habe ich gesagt -ja, stimmt. Man zieht aufs Land, Bus und Bahnanbindungen gibt’s nicht, also muss ein 2. Kfz her, um mobil zu bleiben. Wir haben immer mehr technische Geräte zu Hause – die müssen produziert werden, verkauft werden und nach der Nutzung irgendwann mal entsorgt werden. Wir haben uns einen gewissen Luxus angeschafft, der oft in der Anschaffung auch erschwinglicher ist, als früher – hat aber auch die Folge, dass wir Geld ausgeben, für Dinge, die wir vielleicht doch nicht brauchen. Auch das Thema Ernährung hat sich gewandelt -Snacks auf der Hand und Becher to go. Auch wenn es jetzt langsam üblich wird, seinen eigenen Becher mit zum Café zum Refill zu nehmen, haben wir doch viel zu viel Einwegmüll.

Danke Rainer Grießhammer für den Einblick - ich gebe das Buch weiter. Es ist lesenswert und regt zum Umdenken an.