Ganz ok, aber nicht überragend

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sinsa Avatar

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In ihrem zweiten Fall wird Sayer Altiar mit einem Haufen Knochen in einer Grube mitten im Nationalpark konfrontiert. Ein Kollege von ihr, Maxwell Cho, findet diese bei einem Spaziergang mit seinem Leichenspürhund. Da beim FBI aufgrund von internen Untersuchungen an Personal mangelt, ist Sayer auf Maxwell und die umliegenden Polizeidienststellen angewiesen. Schnell stellt sich heraus, dass auch der örtliche Polizeichef in den Fall involviert ist – vor Jahren verschwand seine Schwester.
Und dann wird auch noch aus dem vermeintlichen „Cold Case“ ein brandheißer Fall, als in der Grube zwei weitere, nur wenige Tage alte Frauenleichen gefunden werden.

Insgesamt war das Buch sehr spannend. Leider gab es an einigen Stellen für mich ziemliche Ungereimtheiten und „Fehler“ bei der Handlungsweise der Charaktere. Z.B. kann eine Ärztin keinen Zusammenhang zwischen einer Knochenmarkspende und einer DNA-Übertragung herstellen. Außerdem lässt sich eine Person, die sich seit Jahren versteckt hält, wohl eher nicht in einer Spenderdatei registrieren. Und seit wann darf jemand, der potentiell selbst in den Fall involviert ist mitermitteln? Besonders aufgeregt hat mich aber die Frau des Opfers, die das gemeinsame Kind einfach wieder in den Kindergarten schickt und als dann Polizisten bei ihr auftauchen, um sie zu schützen keinen Gedanken an die Tochter verschwendet.
Sayer selbst macht einen recht inkompetenten Eindruck. Man hat das Gefühl, dass sie gar kein Gespür für den Fall hat, sondern nur Aufgaben delegiert, ohne Schlüsse zu ziehen.

Mein Fazit ist, dass das Buch mal gut was für zwischendurch ist, da der Schreibstil größtenteils doch fesselnd ist, wenn man auf 100% detailtreue verzichten kann. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass das Buch der zweite Teil einer Reihe ist. Der Grundstein für Sayers Person wird schon im ersten (mir unbekannten) Buch gelegt. Sicher kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, da man sich das meiste zusammenreimen kann.