Auf der Suche nach dem achtsamen Herzen und einem gelungenen Leben
Die Japanologin Beth Kempton nimmt uns in Kokoro mit auf eine Reise, nach Japan, in die japanische Mythologie und auch eine Reise in ihr Innerstes, die Konflikte ihres Lebens im Angesicht ihrer Lebensmitte und der Konfrontation mit dem Tod geliebter Menschen. Ihr Leitmotiv bei dieser Reise: das Kokoro - ein japanischer Begriff im Kontext eines achtsamen Herzens, der nur schwer zu definieren ist und dessen Verständnis sich Kempton zur Aufgabe macht.
Das Buch ist eine Mischung aus Reisedokumentation, Erfahrungsbericht und Selbsthilferatgeber. In den drei Teile mit den Schwerpunkten auf Gegenwart, Tod und Verlust sowie Zukunft und Wiedergeburt verknüpft die Autorin wunderschöne Landschaftsbeschreibungen mit Einsichten in die japanische Mythologie, Kultur und Religionen, um am Ende jeden Kapitels daraus eine kurze Lehre zu formulieren und die Leserin mit passenden Leitfragen zu animieren, diese auch auf das eigene Leben anzuwenden.
So ist Kokoro auch eine Einladung der Autorin zum Innehalten mit Hilfe der japanischen Weisheiten, einen bewussten Blick auf das eigene Leben zu richten und achtsam die eigene Existenz zu gestalten. Daraus wird im Gegensatz zu modernen Mahnungen der Achtsamkeit, die letztlich wieder der Selbstoptimierung dienen, eine ganzheitliche Philosophie, die das Leben und Sein erfasst. Dies ist über weite Teile gut gelungen, persönlich waren mir einige Aspekte in den Ausführungen jedoch zu spirituell und beliebig, wie etwa das Ziehen von Orakelkarten und die Deutung dieser. Der Schwerpunkt auf dem Erleben der Autorin war zwar interessant, ich hätte mich jedoch über mehr und strukturierte Einsichten in die japanische Mythologie und Kultur gefreut. Letztlich streift diese die Autorin lediglich, um stets und umfangreich zu sich selbst zurückzukehren.
Der zweite Teil setzt sich intensiv und im Detail mit der Krankheit und dem Sterben ihrer geliebten Mutter auseinander. Hier hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht, denn die dezidierte Auseinandersetzung mit einem sterbenden Menschen über knapp 100 Seiten verlangt auch beim Lesen einiges ab. Auch wenn ich den Bezug zum Kokoro und ihre Erkenntnis aus dem Trauerprozess nachvollziehen kann, wirkte dieser Teil auf mich in der Ausdehnung primär von und für die Autorin selbst als individuelle Trauerarbeit.
Eine Karte mit den Orten, die die Autorin bereist hat und Angaben zu Zeit und Ort über den Kapiteln hätten aus meiner Sicht das Buch bereichert.
Mir hat Kokoro trotz der genannten Schwächen einige interessante Einsichten und Anstöße zum Nachdenken geliefert. Die Einblicke in die japanische Kultur, Religionen und Lebensweise fand ich sehr bereichernd und hätten für mich gerne mehr Raum einnehmen können. Letztlich war mir persönlich der Erfahrungs- und Selbsthilfeaspekt des Buchs zu stark im Vordergrund.
Das Buch ist eine Mischung aus Reisedokumentation, Erfahrungsbericht und Selbsthilferatgeber. In den drei Teile mit den Schwerpunkten auf Gegenwart, Tod und Verlust sowie Zukunft und Wiedergeburt verknüpft die Autorin wunderschöne Landschaftsbeschreibungen mit Einsichten in die japanische Mythologie, Kultur und Religionen, um am Ende jeden Kapitels daraus eine kurze Lehre zu formulieren und die Leserin mit passenden Leitfragen zu animieren, diese auch auf das eigene Leben anzuwenden.
So ist Kokoro auch eine Einladung der Autorin zum Innehalten mit Hilfe der japanischen Weisheiten, einen bewussten Blick auf das eigene Leben zu richten und achtsam die eigene Existenz zu gestalten. Daraus wird im Gegensatz zu modernen Mahnungen der Achtsamkeit, die letztlich wieder der Selbstoptimierung dienen, eine ganzheitliche Philosophie, die das Leben und Sein erfasst. Dies ist über weite Teile gut gelungen, persönlich waren mir einige Aspekte in den Ausführungen jedoch zu spirituell und beliebig, wie etwa das Ziehen von Orakelkarten und die Deutung dieser. Der Schwerpunkt auf dem Erleben der Autorin war zwar interessant, ich hätte mich jedoch über mehr und strukturierte Einsichten in die japanische Mythologie und Kultur gefreut. Letztlich streift diese die Autorin lediglich, um stets und umfangreich zu sich selbst zurückzukehren.
Der zweite Teil setzt sich intensiv und im Detail mit der Krankheit und dem Sterben ihrer geliebten Mutter auseinander. Hier hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht, denn die dezidierte Auseinandersetzung mit einem sterbenden Menschen über knapp 100 Seiten verlangt auch beim Lesen einiges ab. Auch wenn ich den Bezug zum Kokoro und ihre Erkenntnis aus dem Trauerprozess nachvollziehen kann, wirkte dieser Teil auf mich in der Ausdehnung primär von und für die Autorin selbst als individuelle Trauerarbeit.
Eine Karte mit den Orten, die die Autorin bereist hat und Angaben zu Zeit und Ort über den Kapiteln hätten aus meiner Sicht das Buch bereichert.
Mir hat Kokoro trotz der genannten Schwächen einige interessante Einsichten und Anstöße zum Nachdenken geliefert. Die Einblicke in die japanische Kultur, Religionen und Lebensweise fand ich sehr bereichernd und hätten für mich gerne mehr Raum einnehmen können. Letztlich war mir persönlich der Erfahrungs- und Selbsthilfeaspekt des Buchs zu stark im Vordergrund.