Dreht sich inhaltlich zu viel um die Autorin

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la tina Avatar

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Zu Beginn erhält man von der Autorin und Japanologin eine recht lange Einleitung zum Begriff Kokoro (was man für sich übersetzen kann mit Bedeutungen wie Herz/Herzlichkeit, Achtsamkeit, Instinkt) und den 12 Prinzipien für ein gelungenes Leben, inspiriert von japanischer Weisheit (Zitat). Verteilt auf die Besuche der drei Berge Hagurosan, Gassan und Yudonosan (deren Bedeutung erklärt sie kurz im Buch), denen sie drei Abschnitte des Buch mit jeweils vier Prinzipien widmet. Entsprechend hatte ich erwartet, Gedankenanreize zu einem achtsameren Leben sowie zu Perspektivenwechseln zu erhalten.
Ich sag es mal ganz direkt: Ein Großteil des Buches wirkte auf mich wie eine Art Schreibtherapie der Autorin, um über den Tod der eigenen Mutter hinweg zu kommen. Weder gibt es einen Warnhinweis, dass es über mehrere Kapitel um den Tod geht (was nicht jede Person seelisch grad vertragen könnte), noch wirklich viele Gedankenanreize. Ab und zu hat sie ein paar Fragen oder Übungen formuliert, doch im Großen und ganzen dreht es sich in dem Buch viel zu sehr um sie. Es gibt natürlich auch schöne oder interessante Erlebnisse und Begegnungen, welche das Buch bereichern. Dem gegenüber stehen leider seitenweise Abschnitte, in denen sie über ihre Mutter, ihre Familie und ihre Trauer erzählt. Ich konnte fast den ganzen Mittelteil auslassen, weil sie da gefühlt fast nur auf der Stelle trat. Ich empfand das Buch über Längen eher als belastend denn als bereichernd zu lesen.
So schade, denn optisch macht das Buch einen gelungenen ersten Eindruck, nur der Inhalt will m.E. nicht so recht zum Titel passen.