persönlich, interessant und wohltuend

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katze102 Avatar

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Beth Kempton lebt in England, hat Japanologie studiert, unterrichtet Yoga, ist als Autorin tätig. In diesem Buch beschreibt sie sehr einfühlsam wie sie den Tod ihrer Freundin und ein Jahr später auch den ihrer Mutter erlebte, fühlte sich in einer Midlife-Krise und suchte nach einem Weg aus Trauer, Verpflichtungen und Chaos. Sie machte sich, wie schon mehrfach vorher auf eine Reise durch Japan, meditierte, nahm an Retrets teil, sprach mit Mönchen und vielen anderen Menschen um den Inhalt des kokoro, dem achtsamen Herzen, das Körper und Geist miteinander verbindet, zu ergründen. Viele verschiedene Aspekte beschreibt sie, die sie von anderen erfahren hat, ergänzt sie durch Zitate alter Lehrmeister und Philosophen, gibt Fragen zur eigenen Ergründung an die Hand, genau wie Lehrsätze oder Anregungen. Das Buch hat sie sehr persönlich und ehrlich geschrieben, was immer wieder sehr bewegend wirkt. Ihre Ausführungen bringen beim Lesen so viel Ruhe, Zuversicht und Weisheiten mit sich und ihre eigene Reise miterleben. Auch wenn dem Leser bereits vieles des Gelesenen bekannt sein könnte, wird es hier doch auf eine wohltuende und ansprechende Art vermittelt, so dass ein Nachdenken darüber durchaus neue Erkenntnisse mit sich bringen, eigene Einstellungen verändern und Altes besser losgelassen werden kann. Zudem haben mich viele Weise Sätze und Betrachtungen, wie die der Zeit, angesprochen. Man sollte sich für dieses Buch Zeit nehmen, es kapitelweise lesen und wirken lassen. Die Autorin empfiehlt auch ein Tagebuch zu führen, so dass man auch die Antworten auf manche der gestellten Fragen konkret zur Hand hat. Ich denke, auch ohne dieses, nur mit Selbstreflektion wird man zu wohltuenden Erkenntnissen gelangen.