Rezension zu „Kokoro“ von Beth Kempton

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„Kokoro“ ist ein Titel, der mich neugierig gemacht hat. Auch das Cover des Buches spiegelt den ruhigen, achtsamen Ton des Buches wider: dezent, aber anziehend – genau die richtige Mischung, um Interesse zu wecken, ohne sich aufzudrängen.
Das Buch ist in zwölf Kapitel gegliedert, die jeweils mit einer sogenannten „Kokoro-Weisheit“ und praktischen Übungen abschließen. Diese Reflexionsfragen, etwa „Welches Bedürfnis rauscht durch Ihre Venen?“, laden zur Selbstbeobachtung ein und machen das Buch zu mehr als nur einem Sachbuch – es ist fast wie ein persönlicher Begleiter auf dem Weg zu mehr innerer Klarheit und emotionalem Gleichgewicht.
Was mir gut gefallen hat: Gleich zu Beginn nimmt sich die Autorin Zeit, um wichtige Begriffe und Konzepte zu erklären. Das erleichtert den Einstieg, besonders für Leser, die, wie in meinem Fall, mit der japanischen Kultur oder Philosophie noch nicht so vertraut sind.
Allerdings empfand ich den Schreibstil stellenweise als herausfordernd. Ich musste manche Abschnitte mehrmals lesen oder Begriffe nachschlagen, was meinen Lesefluss hin und wieder gebremst hat. Es ist kein Buch, das man „mal eben“ durchliest – aber vielleicht ist genau das Teil der Botschaft: innehalten, nachdenken, nicht alles sofort verstehen müssen.
Besonders schön fand ich den praktischen Teil am Ende: Hier teilt die Autorin konkrete Tipps und Verhaltensregeln für eine mögliche Japanreise – eine wertvolle Ergänzung, die das Gelesene noch greifbarer macht.
Insgesamt ist „Kokoro“ ein Buch, das zur Achtsamkeit anregt – mit Tiefe, Anspruch und viel Respekt vor der japanischen Kultur. Kein klassischer Ratgeber, sondern eher eine Einladung zur Selbstreflexion – für Leser, die bereit sind, sich auf diese leise, aber intensive Reise einzulassen.