Frauen in der sogenannten Traumfabrik

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silke0301 Avatar

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In ihrem Roman "Komplizin" gewährt Winnie M Li spannende Einblicke in die sogenannte Traumfabrik Hollywood.
Wir begleiten die junge Sarah, Kind chinesischer Einwanderer und Columbia-Absolventin, auf ihrem Weg von der einfachen Praktikantin bis zum Head of Development einer Filmproduktionsfirma in New York und durchleiden mit ihr alle Höhen und Tiefen, denen die Karriere einer Frau im Filmgeschäft ausgesetzt ist. Der Roman ist in zwei Zeitebenen angesiedelt. In der Gegenwart gibt Sarah einem Journalisten der New York Times ein Interview im Rahmen der #metoo Aufklärungs-Bewegung und berichtet dabei über ihre Karriere im Filmgeschäft vor 10 Jahren. Es beginnt zunächst als amerikanischer Traum: Sarah macht in ihrer Produktionsfirma durch Cleverness und harte Arbeit rasch Karriere. Als sich schließlich ein reicher Investor in die Firma einkauft, schafft sie mit ihrer Firma sogar den Sprung nach Hollywood bis hin zu einer Golden Globe Nominierung. Doch was nach außen hin so glamourös aussieht, entpuppt sich schnell als gut geölte, von Männern angetriebene Maschinerie, in denen die Frauen zumeist als kurzweilige Vergnügungsobjekte angesehen werden.
Dieser Roman gewährt einen ungeschönten Einblick in die sogenannte Traumfabrik. Gleichzeitig beleuchtet er das größere Bild der Frauen im Filmgeschäft, ihrer Zerrissenheit zwischen Familie und beruflichem Erfolg und den unüberwindbaren Hindernissen in dieser von Männern dominierten Welt. Es handelt sich hier nicht nur um eine #metoo Geschichte, sondern um Gesellschaftskritik und ein Plädoyer für Gleichberechtigung.