Moralische Beteiligung

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milena Avatar

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Sarah Li, die Hauptfigur des Romans "Die Komplizin", ist Tochter chinesischer Immigranten, die in einem chinesisch geprägten Stadtteil New Yorks leben und ein Restaurant betreiben. Das Restaurant ist nichts Besonderes, sondern einfach ein chinesisches Familienrestaurant, in dem alle Familienmitglieder mit ranklotzen müssen, damit alles läuft. Sarah Li träumt von einem Leben in der Filmindustrie, wobei sie nicht Schauspielerin werden möchte, sondern Drehbücher schreiben und Filme produzieren möchte. Über ein unbezahltes Praktikum, bei dem sie gnadenlos ausgenutzt wird, schafft sie den Einstieg in die Glitzerwelt. Ihre Chefin braucht aber Geld, um größere Filme produzieren zu können und lässt sich auf den undurchsichtigen Milliardär und Investor Hugo North ein. Anfänglich gibt er sich sehr leutselig, wenn auch chauvinistisch hoch zehn. Schlussendlich verlieren aber alle ihr Jobs. Erzählt wird der Roman aus der Rückschau. Sarah Li wird von einem renommierten Journalisten der New York Times gebeten, ihm von Hugo North zu erzählen. Und sie erzählt und fragt sich, worin ihre moralische Schuld bestand. Ein absolut tolles Buch zur MeToo-Bewegung. Nicht nur für Frauen lesenswert.