Spannend und fesselnd!

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„Komplizin“ von Winnie M Li führt in die Welt der Filmbranche und stellt sie mit all ihren Abgründen und Schattenseiten jenseits der Glitzerwelten Hollywoods und internationaler Filmfestivals dar. Dabei eröffnet der Roman Einblicke in wichtige Themen, die spätestens durch die „Me Too“-Debatte in den Focus der Öffentlichkeit geraten sind. Winnie M Li hat mit ihrer klaren Sprache eine fesselnde Handlung entworfen, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Sie erzählt die Geschichte von Sarah Lai, die von ihrer Leidenschaft für den Film getrieben ein unbezahltes Praktikum in einer eher kleinen Produktionsfirma beginnt und dort langsam und durch sehr harte Arbeit aufsteigt. Dort lernt sie schließlich auch den britischen Milliardär Hugo North kennen, der sich in die Produktionsfirma „Firefly“ einkauft und nach und nach alles dominiert. Man erlebt Sarahs Ausbeutung mit in jedweder Hinsicht und ihre Abhängigkeit, man erlebt welche Auswirkung die sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch auf die Opfer haben mit, die Schwierigkeiten, die Opfer dieser demütigenden Handlungen haben sich Gehör zu verschaffen und Gerechtigkeit zu finden.

Die Geschichte wird nach und nach während eines Interviews aufgeblättert, quasi in Rückblenden erzählt und zeigt so auch auf, wie Sarah zur Komplizin wird. Dieser Aspekt war für mich besonders faszinierend, wenn auch auf eher trauriger Ebene und verleiht dem Roman noch mehr Dichte.

Der Roman ist meiner Meinung nach wichtig, da er sich mit einem schwierigen Thema beschäftigt, das dringend aufgearbeitet werden muss, um sensibler mit Themen wie Machtmissbrauch und/oder sexuelle Belästigung umzugehen und deutlich genauer hinzuschauen, da es sich dabei um Verbrechen mit schweren Folgen für die Opfer handelt. Darüber hinaus ist er auch einfach gut geschrieben, man ist sofort gefesselt und das hält bis zum letzten Wort an.

Klare Leseempfehlung!