Verführung zu Ruhm und Schuldverstrickung

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lymon Avatar

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„Komplizin“ heißt dieser Roman, der sich an die „Me Too“-Bewegung anschließt und einen sehr guten Einblick in die Zusammenhänge und Verquickungen von Schuld im Bereich der Filmindustrie liefert. Aus einer Distanz von zehn Jahren öffnet sich die einst sehr hart und ambitioniert arbeitende Co-Produzentin eines erfolgreichen Filmprojekts und bringt endlich den Mut auf, ihren Teil zur Aufklärung von lange zurückliegenden übergriffigen Fällen rund um die Entstehung eines Hollywood-Films beizutragen. Sehr eindrücklich wird dabei ihre persönliche Betroffenheit, ihre Verletzlichkeit und Stärke, aber auch ihre lang anhaltende Weigerung sich eigenes Versagen und Schuldempfinden einzugestehen, beleuchtet. Die Leser erleben mit, wie problematisch menschliche Beziehungen und Abhängigkeitsverhältnisse in einer so hart umkämpften Welt des Ruhmes sein können, wie das Streben nach Erfolg die Menschen auch verführbar macht und sie zu Verhaltensweisen treibt, die sie zuvor nicht für möglich gehalten hätten.
Der Roman ist bewegend, verstörend und sehr aktuell.