Noch ein Jahreshighlight!

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_lesewesen Avatar

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Ich weiß gar nicht richtig, wie ich meine Begeisterung in Worte fassen soll. Schon die Leseprobe des Buchs hat mir unglaublich gut gefallen, aber dass ich das Buch an einem Tag verschlingen würde, hätte ich nicht erwartet.
Zum Inhalt (ohne Spoiler):
Frieda ist pflegebedürftig und in den Achtzigern, als ihr Mann unvermutet stirbt. Außer Trauer bringt das auch Friedas Umzug ins Pflegeheim mit sich. Ihr veränderter Alltag wird geschildert, aber gleichzeitig verliert sich die Rentnerin mehr und mehr in Erinnerungen an ihre Jugendliebe. Was auf den ersten Blick kitschig anmutet, wird nicht nur eine spannende Reise in Fridas Vergangenheit, sondern eine in die früheren niederländischen Gesellschaftsnormen. Er schreibt über ein Thema, über das man in der Presse schon einmal gestolpert ist, das hier jedoch ein Gesicht, eine Protagonistin erhält, in die ich mich einfühlen kann.
Sprachlos hat mich das Buch nicht zurückgelassen, aber sehr, sehr bewegt und auch wütend. Auch wie Jaap Robben auf die Thematik seines Buches gekommen ist, ist selbst eine spannende Geschichte. Dass ein Mann hier aus der Perspektive Friedas schreibt, hat mich zudem überrascht, für mich liest sich die Erzählung auf jeden Fall glaubhaft. Sprachlich weiß es auch zu gefallen, was bestimmt auch an der Übersetzung von Birgit Erdmann liegt.
Und wer noch nicht überzeugt ist: das Cover sieht fantastisch aus, aber unter dem Schutzumschlag macht das Buch eine ebenso gute Figur.