Traumatische Vergangenheit

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remul Avatar

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Die 81 jährige Frieda wird nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes von ihrem Sohn in einem Pflegeheim untergebracht. Über Jahrzehnte verdrängt stellt sie sich hier nun ihrer Vergangenheit. Man erfährt, dass sie als 18 jährige eine Beziehung zu einem verheirateten Mann hatte. Trotz der in den 60iger Jahren allerdings begrenzten Verhütungsmaßnahmen, wird sie schwanger. Allen Widerständen zum Trotz will sie das Kind unbedingt bekommen. Die Rektionen in ihrem Umfeld sind für heutige Verhältnisse beschämend. Ihre Eltern werfen sie aus dem Haus, sie verliert ihre Arbeitsstelle in einem Blumenladen , für ledige, schwangere Frauen ist in der ganzen Stadt keine Unterkunft zu finden. Eine unvorstellbare Situation für eine 18jährige, die auch nur minimal vom Kindsvater, der sich nicht von seiner Frau trennen will, unterstützt wird.
Das Thema ist aufwühlend und erschüttert mich. Einzig Frieda die Hauptprotagonistin kommt nicht sonderlich sympathisch rüber. Sicher muss man dafür Verständnis haben, dass sie schreckliche Dinge in der Vergangenheit erlebt hat. Aber ihr Mann und ihr Sohn tragen keine Schuld daran und müssen ihre plötzlichen Wutausbrüche und ihr phasenweises agressives Verhalten über sich ergehen lassen.
Deshalb einen Stern Abzug.