Eier statt Weihnachtsmann

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reader1965 Avatar

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Kathleen verlässt in den 90-iger Jahren Kosakenberg - das brandenburgische Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Sie möchte ihm entkommen & es hinter sich lassen, doch jeder Besuch bei ihrer Mutter bringt die Erinnerungen zurück.

Es geht um Wurzeln, um Heimat und um Gehen oder Bleiben.

Dieser melancholische Roman von Sabine Rennefanz hat so viele Szenen & Sätze, mich sehr berührt & bewegt haben:

"Vielleicht bin ich deswegen am liebsten in der Fremde, weil es dort leichter zu ertragen ist, fremd zu sein, als an einem Ort namens 'Zuhause'." (Seite 10)

Für mich authentisch & gut nachvollziehbar ist, wie die Autorin die Beziehung zwischen Kathleen & ihrer Mutter und die gegensätzlichen Lebenswege von Kathleen (Gehen) & ihrer Kindheitsfreundin Nadine (Bleiben) beschreibt - voller Empathie für alle Charaktere. Auch die Atmosphäre der Zeit nach der Wende ist realistisch wiedergegeben.

Eine ruhig erzählte Geschichte, die mich noch etwas begleiten wird - vielleicht sogar bei einem Gläschen Eierlikör...