Eine Geschichte von Entfremdung und Beziehungen

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cara_lea Avatar

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Die Geschichte wird von Sabine Rennefanz auf interessante Art und Weise erzählt. Die Kapitel werden danach unterteilt, wenn Kathleen in ihr Heimatdorf Kosakenberg zurückkehrt. Mir hat diese Idee wirklich gut gefallen, und es machte die Thematik und die zeitlichen Abstände umso deutlicher. Der Schreibstil ist klar und fast schon nüchtern.

Mit der Protagonistin Kathleen konnte ich mich leider bis zum Schluss nicht richtig anfreunden. Sie wirkte kühl und unnahbar. Ich konnte ihre Gefühle und ihre Zerrissenheit nachvollziehen, aber ihr Umgang mit ihrer Mutter und alten Bekannten aus dem Dorf war oft überheblich und arrogant. Wahrscheinlich wurden damit nur ihre eigenen Unsicherheiten deutlich, doch es machte sie als Person leider nicht unbedingt sympathischer.

Der Roman handelt von den Beziehungen, die Kathleen zu verschiedenen Menschen geführt hat und die nach und nach immer brüchiger wurden. Mit jedem weiteren Kapitel spürt man die Entfremdung von ihrer Kindheit und dem Dorf, zu dem sie sich schon lange nicht mehr zugehörig fühlt.

Das letzte Drittel des Buches war nicht leicht zu lesen. Die Themen werden ernster und die Stimmung gedrückter. Es ist keine leichte und fröhliche Geschichte, sondern ein beinahe schon nüchterner Umgang mit einer schwierigen Thematik.

Die Einblicke in das Leben auf einem Dorf in Brandenburg waren interessant, wenn auch oft deprimierend. Es war spannend über die Ansichten und Einstellungen zu lesen und mehr über den Alltag der Bewohner zu erfahren.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Der Roman hatte eine interessante Thematik, und der nüchterne Schreibstil der Autorin hat einen guten Eindruck vom dörflichen Leben in Kosakenberg vermittelt. Leider konnte ich mich weder mit der Protagonistin, noch mit den anderen Charakteren der Geschichte anfreunden. Bis zum Schluss war ich hin- und hergerissen und konnte mir nur schwer eine Meinung bilden. Der Roman hat eine schwermütige Stimmung ausgestrahlt, die sich beim Lesen bedrückend angefühlt hat.