Heimat bleibt

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msl_kl Avatar

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Kathleen schafft es als Grafikerin von Kosakenberg nach London und lässt ihre Heimat nur allzu gern hinter sich. Das Buch ist in diverse Heimatbesuche unterteilt, wo man die Bewohner von Kosakenberg etwas näher kennenlernt und wie das Leben dort so ist. Teilweise konnte ich Kathleen total verstehen, dass sie so schnell wie möglich aus dem Dorf geflohen ist. Andererseits ist sie bei ihren Heimatbesuchen sehr arrogant rüber gekommen und man hatte den Eindruck, sie hält sich für was besseres. Zwischen den Zeilen spürt man jedoch, wie zerrissen sie innerlich ist. Einerseits ist sie froh, nicht mehr in der Provinz zu wohnen, andererseits ist sie traurig, nicht mehr dazuzugehören. Interessant fand ich, wie die Autorin die Handlung mit dem Elternhaus von Kathleen verband und daran anschaulich wurde, was Heimat bedeutet. Die Geschichte war unterhaltsam und gut zu lesen und man hatte das Gefühl, in Kosakenberg sind die Uhren stehen geblieben. Ein netter Roman über die Unterschiede nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Dorf und Stadt.