Ein Leben geht zu Ende

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marie aus e Avatar

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Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. Die Bewohner kennen sich, die Nachbarn schauen aufeinander und kümmern sich umeinander, die Kirche hat einen hohen Stellenwert.
Diese Grundstimmung im Städtchen und die von schönen Sommertagen, in denen es warm, aber noch nicht zu heiß ist, wurde wunderbar transportiert.

Zur Handlung: Die Hauptperson liegt im Sterben und wird von Frau und Tochter begleitet. Der Sohn ist abwesend, seit Jahrzehnten schon, wir haben also keine Bilderbuch-Familie vor uns.
Daneben werden aber noch einige weitere Personen und Familien porträtiert.
Nicht nur jetzt aktuell, sondern mit manchen Rückblicken auch, was früher geschah.

Alles gut, wenn auch anstrengend zu lesen, da auf Anführungszeichen bei wörtlicher Rede verzichtet wird und ich deshalb oft mehrmals lesen musste, weil mir die Übergänge bei den Sprechenden nicht klar war. Fand ich unschön.

Insgesamt war es ein sehr ruhiges Buch mit einem gefühlt sehr authentischen Einblick in das Leben in Holt - aber eben dadurch auch nicht sehr fesselnd. Es plätscherte so vor sich hin, auch wenn das für ein Buch, das auch einen Sterbeprozess beschreibt, despektierlich klingt, so muss ich persönlich jetzt nicht noch mehr über Holt und seine Bewohner erfahren. Die Vorgängerbände werde ich vermutlich eher nicht lesen.