Ergreifend und liebevoll erzählt.

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geschwaetz Avatar

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Kent Haruf beschreibt seinen fiktiven Ort Holt in Colorado so liebevoll und genau, dass man das Gefühl hat, man stünde, wie einer seiner Figuren, auf der Mainstreet und schaue durch die Fenster der Häuser den Bewohnern bei deren Leben zu. Er schafft es mit seinen Worten uns Lesern Bilder in die Köpfe zu projizieren und diese auch noch zu kolorieren.
Er zeigt, wie eine Gemeinschaft, ein Zusammenleben unterschiedlicher Menschen funktionieren kann, wenn jeder bereit ist zu helfen und sich im Notfall auch um die Nachbarn zu kümmern, mit denen man sonst nichts zu tun hat. Die Polizei lässt man gerne außen vor, man regelt lieber alles selbst, solange es geht.
In der Kleinstadt Holt haben alle Leute ihre Probleme und Sorgen, da wird nichts verschwiegen und nichts beschönigt. Und gerade Harufs Liebe und große Empathie zu seinen Figuren macht auch diese Geschichte über die letzten kostbaren Tage seines Protagonisten so authentisch.
Wäre der Autor nicht 2014 gestorben, gäbe es vermutlich noch weitere Geschichten über die Menschen in Holt. Zumindest kann man sich gut vorstellen, dass einige Erzählstränge weitergeführt werden könnten und vielleicht sogar sollten.
Wer die Bücher von Kent Haruf immer noch nicht kennen sollte, dem möchte ich sie wärmsten empfehlen. Man hat eine schöne Zeit mit ihnen.