Geschichten einer Kleinstadt

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
caro.booklover Avatar

Von

Kent Harufs Erzählstimme ist sehr ruhig. Für meinen Geschmack deutlich zu ruhig. Dabei gehöre ich eigentlich nicht zu denen, die immer actionreiche Geschichten brauchen. Im Gegenteil. Ich lese auch gern mal sanft erzählte Romane, die auf hohem Niveau Gefühle transportieren. Hier gab es für mich keinen der beiden Aspekte. Die Geschichte plätschert so nichtssagend vor sich hin. Natürlich ist es schlimm, dass Dad Lewis sterben muss und ich verstehe auch den Sinn hinter dem Sinnieren über Vergangenes zwischen den Erzählungen aus der Gegenwart. Die Mühen seiner Frau und Tochter und auch der Nachbarn sind rührend. Aber eben nicht berührend. Jedenfalls nicht für mich. Dafür fand ich die Sprache zu eintönig und wirklich regelrecht langweilig. Die beschriebenen Episoden sind banal und stechen nicht heraus. Zumindest nicht auf eine Art und Weise, die länger im Gedächtnis bleibt. Zusätzlich irritiert haben mich die fehlenden Satzzeichen bei der wörtlichen Rede. Man gewöhnt sich zwar daran, aber es hat mich bis zum Schluss doch gestört. Das war leider nichts für mich!


Fazit:

Vielleicht hätte ich dieses Buch in gemütlicher Herbst- oder Winterstimmung lesen sollen. Vielleicht hätte ich es aber auch zu einem anderen Zeitpunkt einfach nur langweilig gefunden - ein Saisonleser bin ich nämlich nicht. Ich komme mir wirklich vor wie ein Banause, da Harufs Bücher so hochgelobt werden. Mein Fall war es leider nicht.