Kleinstadtleben in Colorado

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daphne1962 Avatar

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Kostbar sind die letzten Tage von Dad Lewis in der Kleinstadt Holt. Es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. Er ist zum Sterben verurteilt. Sein ganzes Leben hat er Holt nicht verlassen, dort sich eine Existenz mit einem Eisenwarenhandel aufgebaut. Zusammen mit seiner Frau Mary und den beiden Kindern Frank und Lorraine. Inzwischen hat er allerdings seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu Frank. Die Sehnsucht seinen Sohn noch mal zu sehen und mit ihm ins Reine zu kommen ist groß. Lorraine eilt direkt zu ihren Eltern um der Mutter bei der Pflege zu helfen. Auch die Nachbarschaft unterstützt sich gegenseitig in diesen neuen Situationen. Das macht diesen kleinen liebenswerten Ort aus.

Ins Nachbarhaus ist die kleine Alice eingezogen bei ihrer Großmutter. Auch sie hat ein Schicksal zu bewältigen. Ihre Mutter starb an Krebs und nun lebt sie in Holt und versucht sich zaghaft einzuleben.

Gar nicht einleben will sich allerdings der Sohn von Reverend Lyle John Wesley. Denn der Umzug von Denver ist für den Jungen schwer zu ertragen. Auch sein Vater hat es schwer, sich den Bewohnern von Holt anzunähern. Seine sonntäglichen Predigten kommen nicht gut an bei den konservativen Bürgern der Kleinstadt. Die familiären Probleme machen ihm dazu auch noch zu schaffen.

So still und leise, wie "Dad" gelebt hat, so leise haucht er auch sein Leben aus. Mit den Rückblenden bekommt der Leser einen guten Eindruck, wie der Protagonist war und was ihn umtrieben hat. Kent Haruf verstand sein Handwerk. Es wird nie langweilig in seinen Geschichten. Auch drückt er nicht auf die Tränendrüsen. Das Leben ist wie es ist. Dem muss jeder früher oder später ins Auge blicken. Wer diesen Art von Büchern mag, dem kann ich auch diesen Band der Holt-Reihe wieder empfehlen.