Leise Töne

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surei777 Avatar

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Kent Harufs Werk „ Kostbare Tage“ repräsentiert das Leben in Holt, eine typische amerikanische Kleinstadt, mit Bewohnern, die dort schon seit Geburt oder langen Jahren wohnen, die auch bei auftauchenden Problemen zusammenhalten und sich gegenseitig helfen. Auch die Funktion der Kirche dort wird gut beschrieben.
Doch bei all den guten Dingen gibt es natürlich auch die negativen Dinge, Vorurteile, Verurteilen in Selbstgerechtigkeit usw.
Im Besonderen geht die Geschichte um den krebskranken Dad Lewis, der nur noch kurze Zeit zu leben hat. Ein Mensch in seinem normalen Alltag mit seinen Problemen, aber auch Freude und Glück. Vergangenheit und Gegenwart.
Dad muss sein Erbe regeln. Dabei kommen viele Erinnerungen in sein Gedächtnis, die den Abschied umso schwerer machen. Zwar kümmern sich seine Frau Mary und seine Tochter Lorraine aufopfernd um ihn, aber sein homosexueller Sohn Frank ist vor der engstirnigen Enge der Kleinstadt geflohen und will nichts mehr mit seinen Eltern zu tun haben.
Die Thematik, das Sterben eines Menschen wird gut und unspektakulär in Szene gesetzt. Still und doch sehr intensiv gezeichnet. Schuld und Vergebung, Hass, Verbundenheit und Pflichtbewusstsein werden gestreift. Es ist einfach aber nicht banal geschildert und lädt uns zur Selbstreflexion unseres Mensch-seins an.