Begabtemstipendium am Elite Internat

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Sie erwacht, wusste nicht, wo sie war. Doch sie war gefesselt, stak in einer Abflussröhre und konnte sich nicht bewegen. Jemand holte sie heraus, sie hoffte, doch diese Hoffnung wurde zunichte, als sie das Messer und eine tote Krähe auf dem Boden liegen sah. Als sie das Gesicht des Mannes sah, wusste sie, dass er sie nicht leben lassen würde. Er stach ihr mitten ins Herz. Ihm war der Mord viel zu schnell gegangen. Doch es ging ihm nicht nur um den Mord, sondern um Rache. Seit er das Bild gesehen hatte, wollte er es nachstellen. Ob sie wohl begreifen würden was es zu bedeuten hatte? Und er machte sich daran, sein Werk zu vollenden.
Ein Taxi hatte sie bis vor das große Tor des Rotensand-Gymnasiums gefahren. Da stand sie nun mit ihrem Trolly. Sie hatte hierhergewollt, in das Internat, das nur Kinder gutbetuchter Eltern besuchten. Doch sie hatte weder Familie noch Geld, nur ein Begabtenstipendium. Sie fragte nach dem Zimmer des Rektors und stellte sich dort als Clara Hansen vor. Claudius Sontheim hieß sie willkommen. Er bot ihr gleich die AG’s des Internats an. Und Claudia meinte, Schach, Literatur und Kunst hörten sich gut an. Von der Sekretärin erhielt sie den Zimmerschlüssel und noch etliche Formulare, die auszufüllen waren. In ihrem Zimmer angekommen, packte sie ihre Sachen aus und legte sie aufs Bett. Sie trug nur schwarz, denn daran hatte sie sich gewöhnt. Dann setzte sie sich, um die Formulare auszufüllen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und ein braunhaariges Mädchen kam herein. Offensichtlich hatte diese jemand anderen erwartet, stellte sich als Susanne Bruns vor. Sie meinte noch dass Clara die Neue sei und verschwand auch gleich wieder.
Clara schlenderte über den Hof, grüßte die anderen Mädchen, die sie nur neugierig anstarrten. Dann ging sie wieder in ihr Zimmer, wo sie sofort bemerkte, dass jemand an ihrem Bett gewesen sein musste. Und tatsächlich fand sie unter der Bettdecke einen toten Vogel. Ihr wurde übel und sie musste sich zusammenreißen. Die Übelkeit wurde von Zorn abgelöst. Doch zum Rektor wollte sie nicht gehen. Im Garten sollte der Vogel begraben werden, wo sie von dem Hausmeister erwischt wurde, der ihr eine Schaufel holte. Sie sah auf den Vogel, und auf einmal waren die Bilder wieder da. Ihre Eltern hatten sich über die Anschaffung eines Hundes unterhalten, weil die Nachbarskatze immer bei ihnen reinkam. Mit dem Auto waren sie in die Stadt gefahren und auf dem Weg passierte der Crash mit einem Lastwagen. Viel später wachte sie auf nur um gleich wieder einzuschlafen. Als sie das nächste Mal aufwachte, waren ein Pastor und eine Frau vom Jugendamt da. Sie erfuhr, dass ihre Eltern bei dem Unfall gestorben waren, glaubte es aber nicht, und sträubte sich gegen Arzt und Krankenschwester, die ihr zur Beruhigung etwas gaben. Dann schlief sie wieder ein.
Beim nächsten Erwachen wurde ihr nochmal gesagt, dass ihre Eltern tot seien und sich das Jugendamt jetzt um sie kümmern würde. Sie weinte hoffnungslos ins Kissen.
Die Buchbeschreibung: Rügen/Eliteinternat Rotensand: Ein Serienmörder tötet auf grausame Weise. Seine Spur reicht weit in die Vergangenheit zurück.
Auf der fieberhaften Suche nach dem unheimlichen „Krähenmann“ kämpft sich die 16-jährige Stipendiatin Clara durch ein Labyrinth aus Verdächtigen und falschen Fährten. Die Mordserie reißt nicht ab und schließlich gerät Clara selbst ins Visier des rachedurstigen Killers…
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Wer war wohl das Mädchen, das im Prolog ermordet worden ist? Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, was ich sehr mag. Es hat spannend begonnen, und ich frage mich, wer Clara den toten Spatz ins Bett gelegt hat. Ich kann verstehen, dass sie damit nicht zum Rektor gegangen ist. Da wäre sie wohl gleich vollkommen bei ihren zukünftigen Schulkameradinnen durchgefallen. Wobei ich mich frage, ob die überhaupt was für eine aus der ‚Unterschicht‘ übrig haben. Die LP hat mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht, und ich würde das Buch gerne vorablesen. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr freuen.